Freitag, 27. Juli 2012

26.07.2012 - Aachen

Leider fiel das Spielen in Aachen unerwartet kurz aus - nach dem ersten Set am Morgen in einer der schönen Gassen der Altstadt war ich nach verdientem Päuschen wieder in Aktion, als sich plötzlich gleich drei freundlich Herren vom Ordnungsamt vor mir aufbauten und meine Genehmigung sehen wollte. Tja, Genehmigung? Konnte ich leider nicht mit dienen - drum nahmen sie meine Personalien auf und wiesen mich darauf hin, dass wir uns ohne Genehmigung besser nicht mehr begegnen sollten (zumindestens nicht musizierenderweise meinerseits), da ich sonst erstmal ohne Gitarre sei.

Aber trotz unerwartet frühem Feierabend kam keinerlei Langeweile auf, da ich erst eine Begegnung mit einem Strassenmusikerpärchen aus Holland hatte - die waren so nett, dass ich nicht einmal neidisch auf ihre Genehmigung war.

Danach war ich noch auf einen Kaffee bei Zuzana als Beinahecouchhost eingeladen - auch hier mußte ich eine großzügige Salateinladung ausschlagen. Diesmal gab es zwar genügend Gabeln, aber zu viel Wurst.
Trotzdem vielen Dank!

Später ging es dann weiter nach Bonn, wo Andrea mich tollerweise am Bahnhof eingesammelt hat und mit zu sich auf die definitiv richtige Seite des Rheins genommen hat. Nach einem sehr netten Abend mit Pizza und gutem Gespräch am Rheinufer hatte ich das Glück, auf ihrer riesigen Dachterrasse ohne Schweisstropfen und mit Sternenblick zu schlafen.

Nun habe ich den hiesigen Behörden bereits einen Besuch abgestattet und bin jetzt stolzer Besitzer einer Genehmigung, hier in Bonn Strassenmusik zu machen - nicht, dass meine Arbeitstag wieder so kurz wie gestern ausfällt...

Viele Grüße aus unserer Ex-Hauptstadt!

Hier hausen die Bonner Grauen Herren.

Donnerstag, 26. Juli 2012

25.07.2012 - Düsseldorf

In Duesseldorf kann man echt weit geradeaus gehen-zumindestens bei hochsommerlichen Temperaturen und einer Gitarre auf dem Ruecken. Nach gefuehlten 5 Stunden Fussmarsch war ich dann endlich in der Altstadt und wurde mit einem guten Auftakt an meinem ersten Staendchenstand entschaedigt. Leider wurde ich bereits nach der Haelfte meines Sets von vier sangesfreudigen Russen niedergebruellt, die sich leider nicht an den allgemein ueblichen Hoeflichkeitsabstand gehalten haben, gleichzeitig aber noch zu weit entfernt waren, als das ich haette protestieren koennen.
Da ich keinen anderen guten Platz entdecken konnte, war es Zeit fuer ein Paeuschen am Rhein. Bzw. ueber dem Rhein-leider war ich auf der falschen Seite, jedenfalls konnte ich nicht ans oder ins Wasser. Dafuer hat mir eine vom Schicksal gebeutelte Dame angeboten, ihren Salat mit mir zu teilen-da sie aber nur eine Gabel besass, habe ich dankend verzichtet.
Salatlos gestaerkt ging es dann in die naechste Runde. Klarer Hoehepunkt: ein Passant vom Fach wollte mal gerne meine Gitarre ausprobieren und kniete ploetzlich vor mir(um die Gitarre auszubalancieren) und brachte mir ein Ministaendchen dar. So schnell kann sich die Perspektive aendern...
Dann ging es wieder 5 Stunden geradeaus. Fazit: Grosse Stadt mit wenig Platz. Zumindestens wenig guten Plaetzen fuer mich.
Abends bin ich dann weitergefahren und schwitze nun nach einem sehr netten Willkommen bei meiner heutigen Couchbesitzerin inkl. naechtlicher Stadtfuehrung vor mich hin. Aber nun werde ich mal versuchen, einzuschlafen-vielleicht sollte ich Schweisstropfen zaehlen?

"Bedingungslose Liebe" - was soll man dem noch hinzufügen?

Dienstag, 24. Juli 2012

24.07.2012 - Essen

Hin und wieder passiert es mir, dass ich eine CD kaufe und diese dann bei mir daheim nicht wirklich Beachtung findet. So eine Mischung aus spontaner Begeisterung, die den CD-Laden leider nicht gemeinsam mit mir und der erworbenen CD verläßt und Sammlerwahn. Und manchmal hat das Konsequenzen: so mußte ich heute, um eine sehr schöne Idee für ein Hochzeitsgeschenk zu unterstützen, mit einmal kurz in das Original reinhören eine Spontanimprovisation zu einem Text von Sportfreunde Stiller hinlegen. Obwohl diese CD in meinem Regal steht und ich das Lied also durchaus hätte kennen können.
Nun ja - ich hoffe, dass mich diese Aufzeichnung mal irgendwann erreicht und ich sie mit dem Original vergleichen kann... meine Fassung ist bestimmt besser! Und vor allem hoffe ich, dass das Brautpaar diesen tollen Einsatz der Musiksammlerinnen zu würdigen weiß!

Abgesehen davon verlief der Nachmittag ziemlich ereignislos - aber in meiner Kaffeepause ergab sich ein nettes Gespräch mit dem auf der Straße lebenden Peter, der gute Tipps zum Dosensammeln in Essen und Übernachten im Kölner Bahnhof hatte. Ich hoffe, ich muß auf beides nicht zurückkommen.

Morgen spiele ich in Düsseldorf und fahre dann abends weiter nach Aachen, dann heißt es nicht nur Abschied nehmen von Dunja und Stefan, bei denen ich nun zwei Nächte verbracht habe, sondern auch vom Ruhrgebiet...

Zurück an die Arbeit!

Nach einem nicht zu ignorierenden Appell meines Strassenmusikergewissens namens Martin habe ich mich heute wieder an die Arbeit gemacht und mich bemüht, die Bochumer mit guter Musik zu erfreuen. Leider eher vergebens - und ohne die gute Energie der Kinderhelfer, das Kaffeetrinken mit der einen Hälfte meiner Gastgeber und eine schöne Begegnung mit Eva und ihrer Mutter, wäre der Nachmittag die erste echte Hängepartie gewesen. Sind die Bochumer vielleicht zu sehr auf ihren Herbert fixiert? Oder haben sie all ihr Geld bereits für das neue Konzerthaus gespendet?

Abends hieß es Abschied nehmen von Tobias und Jennie - und nun bin ich in Essen. Und was lief plötzlich bei den Essensvorbereitungen im Radio? Grönemeyer. Und natürlich "Bochum".

Sonntag, 22. Juli 2012

22.07.2011 - Ein Sonntag in Bochum

Bochum ist eine Stadt mit vielen Erinnerungen für mich, teils schön, teils traurig - seit heute wieder einige mehr. Eine Cabrio-Fahrt durch das Felderbachtal (überraschend idyllisch) und ein echter Adrenalinkick: mit dem Fahrrad über den Stadtring. Bochum ist nicht unbedingt eine Fahrradstadt...



Samstag, 21. Juli 2012

21.07.2012 - Münster

Nach einem gemeinsamen Frühstück mit Brötchenengel und Kamerafrau, fing Thomas bereits wieder an in der Küche zu wirbeln - höchste Zeit also, aufzubrechen.
Wie ihr auf dem Video (unten auf der Seite) sehen könnt, habe ich Nele überreden können, mich spontan bei einigen Stücken zu begleiten - lustigerweise kam ausgerechnet in den 15 Minuten ihr Chef vorbei...

Danach hieß es Abschied nehmen - und für mich ging es weiter mit harter Arbeit, während die Damen gen Mittelmeerschmaus fuhren. Aber so hart war die Arbeit nicht - Münster hielt, was es versprach.

Nun bin ich in Bochum angekommen und werde mir einen faulen Sonntag gönnen, bevor es am Montag weitergeht.

Müde Grüße aus dem Pott!

20.07.2012 - Osnabrück

Nach einer letzten Nacht im eigenen Bett, die durch meine Taktik, erst kurz nach knapp zu packen (dann bleibt weniger Zeit zu ueberlegen,  was man vergessen haben koennte) eher knapp ausfiel, bin ich leicht gehetzt mit netter Fahrerin gen Bahnhof aufgebrochen und war nun tatsaechlich ploetzlich unterwegs in den Urlaub.
Bzw. unterwegs, Osnabrueck eine zweite Chance zu geben, nachdem es uns vor drei Jahren einen eher enttaeuschenden Auftakt beschert hatte. Aber die Stadt kann auch anders: bei schoenem Wetter und allerhand Aktionen rund ums Landesturnfest war ziemlich viel los. Die Konkurrenz beschraenkte sich auf einen alternden Geiger und sprechende Muelleimer, beides gefuehlt an jeder Ecke. Insgesamt ein guter Start-schoenster Moment:zwei kleine Kinder, die froehlich und ausdauernd zu meiner Musik getanzt haben.

Abends bin ich dann weiter nach Muenster gefahren, wo mich meine erste Couchsurfer-Gastgeberin Nele netterweise vom Bahnhof abgeholt hat und mit zu ihrem Freund genommen hat, in dessen Kueche wir gigantische Mengen an Gemuese geschnibbelt haben, da heute sage und schreibe 50 Menschen zu Besuch kommen. Unglaublich. Grosskueche in der Kleinkueche sozusagen.

Nun bin ich gespannt, ob Muenster haelt, was es in meiner Erinnerung verspricht!